Hayez „Kuss“
„Der letzte Kuss von Romeo und Julia“ aus dem Jahr 1823 ist ein wahres Meisterwerk und ein zeitloses Emblem der Romantik. Es steht für aufgeklärte Sammlerleidenschaft und war überdies bereits wissenschaftliches Studienobjekt.
Via Regina, 2 - 22016 Tremezzina
Tremezzo, Como
Tel. (0039) 0344 40405
closed
Enjoy the wintertime!
Das Museumsticket gilt auch für den botanischen Garten. Die Ausstellung umfasst zwei Stockwerke, deren Säle auch per Fahrstuhl zugänglich sind.
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Im frühen 19. Jahrhundert erwarb Giovanni Battista Sommariva eine Reihe von Meisterwerken der bedeutendsten Künstler der damaligen Zeit, unter anderem von Antonio Canova und Bertel Thorvaldsen.
Ein Teil dieser Werke befindet sich noch heute in der Villa in Tremezzo, so auch das Gemälde Der letzte Kuss von Romeo und Julia von Francesco Hayez aus dem Jahr 1823.
Im zweiten Obergeschoß befinden sich das Mobiliar und die Gemächer von Prinzessin Charlotte, die Mitte des 19. Jahrhundert die Villa zur Vermählung mit Georg II. Herzog von Sachsen Meiningen als Brautgeschenk erhielt.
In der Villa Carlotta sind weiter ein Geschichtsarchiv sowie das Belloni-Zecchinelli-Archiv untergebracht.
Die Archive entdecken
„Der letzte Kuss von Romeo und Julia“ aus dem Jahr 1823 ist ein wahres Meisterwerk und ein zeitloses Emblem der Romantik. Es steht für aufgeklärte Sammlerleidenschaft und war überdies bereits wissenschaftliches Studienobjekt.
Il progetto multicanale di Abbonamento Musei arriva in Lombardia per raccontare la Rete dell’800 Lombardo attraverso le voci delle donne e degli uomini che ne sono protagonisti.
Ecco la storia della Principessa Carlotta, del museo e del giardino
Amor erweckt seine geliebte Psyche mit einem Kuss aus dem Schlaf, in den sie nach ihrer Reise ins Jenseits gefallen war. Eine Replik der Skulptur Antonio Canovas, angefertigt zwischen 1818 und 1820 von Adamo Tadolini.
Un'opera imperdibile che interpreta la nuova sensibilità romantica, intrisa di suggestioni religiose
Ein Meisterwerk von Antonio Canova, mit einer bewegten Geschichte. Die Marmorstatue steht hier seit 1818.
Der Triumphzug Alexanders des Großen in Babylon (1818-1828) von Bertel Thorvaldsen gehört zu den bedeutendsten Meisterwerken der Bildhauerei des 19. Jahrhunderts.
Ein Meisterwerk Antonio Canovas: das wertvolle Original-Gipsmodell der Muse Terpsichore aus dem Jahr 1811.
Der größte und imposanteste Saal der Villa Carlotta, mit den großflächigen Dekorationen am Muldengewölbe aus der Hand des Meisters Lodovico Pogliaghi (1857-1950) auf Geheiß von Herzog Georg II.
Der Marmorsaal ist Ausgangspunkt für die Erkundung der übrigen Säle und beherbergt weiter eines der Meisterwerke der Villa Carlotta: Bertel Thorvaldsens Fries „Alexanderzug“.
In diesem Saal werden verschiedene neoklassische Gipsmodelle ausgestellt, darunter auch die Muse Terpsichore (1811) von Antonio Canova.
An den Wänden finden sich die Modelle einiger Reliefs des Mailänder Friedensbogens, die von Luigi Acquisti und Camillo Pacetti um 1811 angefertigt wurden. Ihre Werkstatt war die bedeutendste neoklassische Bildhauerwerkstatt Mailands; ihr entstammt auch Acquistis Modell des Einzugs von Kaiser Franz I von Österreich in Wien.
Die ausgestellten Gips-Kameen gehören zu einer von Giovanni Liberotti in Rom um 1820 angelegten Sammlung, die rund vierhundert Stück umfasst. Es handelt sich um Darstellungen bekannter Architektur- und Kunstwerke, die in Rom, Mailand, Florenz und Paris sowie in einigen bedeutenden Privatsammlungen bewundert werden können.
Gipskameen gehörten mit ihren einfach zu transportierenden Holzkästchen der Daktylotheken zu den begehrtesten Souvenirs der Grand Tour. Die Statuen entlang der Wände stammen dagegen aus den Turmspitzen des Mailänder Doms, aus denen sie in den 1950er Jahren aus konservatorischen Gründen entfernt worden waren.
Im Mittelpunkt des beeindruckenden Ausstellungssaales der Villa Carlotta steht eines der bekanntesten Werke des Antonio Canova. Die Skulptur zeigt den Palamedes, Sohn des König Nauplios von Euboi, der als Erfinder des Schach- und Würfelspiels, sowie einiger Buchstaben des griechischen Alphabests gilt und Odysseus einer seiner bekanntesten Listen überführt haben soll.
Die Skulptur war erst im Pariser Stadthaus der Sommariva ausgestellt und wurde später in die Villa von Tremezzo gebracht, wo sie in einem eigens eingerichteten Spiegelsaal in all ihrer Pracht zur Geltung kommen darf.
Im Saal mit den Portraits der Familie Sommariva ist auch das Gemälde „Vergil liest aus seinem 6. Buch der Äneis“ von Jean-Baptiste Wicar aus dem Jahr 1818 ausgestellt.
Im Pariser Stadthaus des Giovanni Battista Sommariva wurde den Besuchern eines der bekanntesten Werke der Sommariva-Sammlung präsentiert: die Büßerin Magdalena (1794-1796) von Antonio Canova. Für die Villa Carlotta ließ der Sammler eine eigene Replik anfertigen, die im gleichnamigen Saal ausgestellt ist.
Um die ganze Faszination und emotionale Kraft dieser außerordentlichen Skulptur zum Ausdruck zu bringen, hatte Sommariva eine spezielle Installation anfertigen lassen: Die Skulptur ist alleiniger Mittelpunkt in einem mit grauer Seide ausgekleideten Saal, dahinter einen Spiegel, um so den zeitgleichen Blick auf den wunderschönen Akt zu bieten. Das Original der Marmorstatue des Canova befindet sich heute in den Musei di Strada Nuova in Genua.
Die Skulptur Amor und Psyche wurde zwischen 1819 und 1824 von Adamo Tadolini geschaffen, dem Lieblingsschüler des Canova. Dieser hatte ihm das Gipsmodell der heute in Privatbesitz stehenden Skulptur zur Nutzung nach eigenem Gutdünken überlassen. Die Skulptur zeigt Amor, der seine geliebte Psyche mit einem Kuss aus dem Schlaf erweckt, in den sie nach ihrer Reise ins Jenseits gefallen war.
Hier sind einige der Meisterwerke aus der Gemäldesammlung der Sommariva ausgestellt.
Einen Ehrenplatz nimmt der Der letzte Kuss von Romeo und Julia ein; Francesco Hayez hatte das Gemälde 1823 in Anlehnung an die romantische Tragödie von Shakespeare geschaffen.
Georg II. von Sachsen-Meinigen beauftragte um 1910 Ludovico Pogliaghi (1857-1950) mit der Neugestaltung der Dekoration einiger Räume der Villa. Der Künstler ließ sich hier von der römischen Wandmalerei mit ihren Rottönen und den Grotesken der Renaissance inspirieren und schuf so ein lebendiges und zugleich raffiniertes Ganzes.
An den Wänden finden sich einige Ansichten der Villa aus dem 19. Jahrhundert. Dem noch im Vedutismus verankerten Ansatz von Joseph-Xavier Bidauld (1819) steht als Kontrapunkt ein Gemälde des Giuseppe Bisi aus dem Jahr 1823 gegenüber, das die Natur in den Mittelpunkt rückt und damit schon eine Öffnung in Richtung Romantik zeigt.
Die Portraits einiger Mitlieder der Familie Napoleons stehen hier neben den Drucken der Fasti Napoleonici, und erzählen vom Leben und Wirken Napoleons in Frieden und Krieg, vom ersten Italienfeldzug 1796 bis zum Sieg in der Schlacht bei Friedland gegen Zar Alexander I. von Russland.
Die beiden großen Prunkvasen aus Porzellan, die zwischen 1820-1830 in Paris gefertigt wurden, lehnen sich mit ihren von der Antike inspirierten Motiven an die Vorbilder der Kaiserlichen Manufaktur von Sèvres an.
In diesem Zimmer und seinem Mobiliar ist die Prinzessin allgegenwärtig: Eine gebildete, kultivierte Frau, die am Berliner Hof erzogen wurde. Ein Farbdruck zeigt das vom Maler Samuel Diez angefertigte Portrait der zwanzigjährigen Charlotte ein Jahr nach der Hochzeit mit Georg II.
Ein Teil des Mobiliars stammt allerdings aus der Zeit nach Charlottes Tod (29.-30.3.1855) und zeugt vom Geschmack der beiden späteren Ehefrauen Herzog Georgs II.: Feodora zu Hohenlohe-Langenburg (1839-1872) und Helene Franz (1839-1923).
Im Mobiliar des Salons bestehen verschiedene Stilrichtungen und Materialien nebeneinander. Interessant sind dabei vor allem die Stühle und Sitztruhen aus Nussholz im Stil der Neorenaissance, die aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammen. Die Gipsbüste von Berhard III., Herzog von Sachsen Meinigen (etwa 1850) wird Pompeo Marchesi zugeschrieben.
An den Wänden befinden sich einige Drucke, die Herzog Georg II. darstellen, ein großes Aquarell eines unbekannten Malers aus der Mitte des 19. Jahrhunderts mit der Darstellung des Catechismo, des Glaubensunterrichtes, sowie einige Drucke aus einer Serie von 40 Fotogravuren von Rembrandts Bildern, die 1898 in Amsterdam aufgelegt wurden.
Hier findet sich ein großer Wandteppich aus dem 18. Jahrhundert aus dem Atelier von François van der Borght in Brüssel. Dargestellt wird ein typisches Motiv der flämischen Malerei: ein ausgelassenes Bauernfest unter freiem Himmel.
Gegenüber hängt ein Renaissance-Gemälde aus der Sammlung von Herzog Georg II.: Maria mit dem Jesukind und Johannes der Täufer als Kind, das zu Beginn des 16. Jahrhunderts von einem Künstler nach dem Vorbild der Madonnenbilder Peruginos gemalt wurde.
Das hier ausgestellte Mobiliar steht beispielhaft für den Geschmack von Herzog Georg II. Die prunkvollen Möbel aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sind mit vergoldeten Bronzeeinlagen verziert.
An einer Wand sieht man eine von Ernst von Sachsen-Meinigen, dem Sohn des Herzogs und dessen zweiter Ehefrau Feodora, im ausgehenden 19. Jahrhundert angefertigte Skizze des Freskos Bacchus und Ariadne auf Naxos aus dem Atrium der Galerie.
Zwischen den beiden Fenstern befindet sich eine Odaliske von Francesco Hayez, auf der linken Seite dagegen eine Kopie von Tizianos Venus von Urbino, einem Meisterwerk der italienischen Renaissancemalerei.
Eingerichtet ist das Esszimmer mit reich verzierten französischen Möbeln im neoklassischen Stil. In der Mitte steht ein mit Porzellan fein eingedeckter Tisch. An der Wand hängt ein Gipsmedaillon mit dem Portrait von Herzog Georg II. (1911) von Kasper von Zumbusch (1830-1915); entlang einer Wand hängt eine Reihe von Drucken mit dem Triumphzug Caesars von Andrea Mantegna.
Das Herzogszimmer
Hier findet sich die große, in Tempera gemalte, Standarte des Herzogtums Sachsen-Meinigen. Die seit 1818 eingeführten Landesfarben Sachsens, Weiß und Grün, werden flankiert vom herzoglichen Wappen und den heraldischen Symbolen der Gebiete des Herzogtums.
Auch die kostbaren Ausgaben deutschsprachiger Werke der Botanik und Literatur sowie die Sammlung von Farbfoto-Reproduktionen aus der Zeit um 1900 gehen auf den Herzog zurück. Darunter befinden sich von den flämischen Malern Jan van Eyck und Roger van der Weyden im 15. Jahrhundert angefertigte Porträts, die von der Leidenschaft des Herzogs für die figurative Kunst zeugen.
Das Mobiliar aus Mahagonifurnier mit den zahlreichen vergoldeten Bronze-Applikationen nimmt sich herrschaftlich aus: ein großer Schrank mit Bronzekapitellen als Nachbildung ägyptischer Köpfe, ein mit mythologischen Figuren verziertes Bettenpaar und ein eleganter Frisiertisch. In der Mitte des Zimmers steht eine Kirschholzwiege mit vergoldeten Bronzeverzierungen und neugotischen Perlmuttintarsien. An den Wänden hängen drei Tempera-Engel in kostbaren vergoldeten Rahmen, die nach antikem Vorbild in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gemalt wurden.